Aus der Tierversorgung bin ich bisher nicht herausgekommen. Das hat unterschiedliche Gründe. Ich fühle mich in dieser Abteilung am wohlsten. Mussten die Pferde neue Schuhe haben, habe ich zur Beruhigung der Pferde beim Hufschmied gestanden. Einen geschwollenen Pferdefuß durfte ich versorgen. Das ging unfallfrei, weil ich mich mit Pferden ganz gut auskenne. Einer verletzten Kuh, die jetzt gerade im Stall steht, habe ich die Langeweile weggestreichelt. Bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern komme ich ganz gut an, denke ich. Meistens folgen sie meinen Ratschlägen. Aber wenn sie gerade verärgert sind, überhören und übersehen sie mich gelegentlich. Das ist jedenfalls mein Empfinden. Meine Wohnsituation bessert sich gerade wieder. Aber längere Zeit war mein Dachfenster während einer Dacherneuerung abgeklebt, so dass ich zwar ein überraschend hohes Maß an Frischluft hatte, dafür aber kein Licht. Da geriet mein Duschen zum Multitasking: Duschen und Belüften gleichzeitig. Aus wohlverstandener Höflichkeit haben die Handwerker nur dann gearbeitet, wenn ich Dienst hatte. Diese Situation insgesamt hat mir mit Blick auf meine zukunftsorientierten Neigungen gezeigt, dass ich nicht nur draußen, sondern auch gern drinnen tätig sein möchte. In die letzten Monate meiner Tätigkeit gehe ich mit 2 wesentlichen Empfindungen. Zum einen ist die Zeit bisher geradezu verflogen und ich denke, in ähnlicher Weise vergeht auch die restliche Zeit. Zum anderen habe ich doch manchmal Heimweh nach meinen Verwandten und Freunden. Aber insgesamt bin ich neugierig, was ich hier noch erlebe.
Maren Böbel 15.02.2023
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